Montag, 13. Mai 2013

Siegerland - Platt, Erz und mehr

Mundart und verschiedene Besonderheiten

Mai 2013. Im südwestlichen Westfalen liegt eine hügelige und waldreiche Landschaft mit Dörfern, Städtchen und Städten, das Siegerland. Der Fluss Sieg, der im Rothaargebirge entspringt, gab ihr den Namen. Das Siegerland grenzt an Rheinland-Pfalz und Hessen. Zentraler Ort ist Siegen.
Wie überall hat auch im Siegerland die Mundart, hier Sejerlänner Platt genannt, an Bedeutung verloren. Manche Begriffe wie "Riewekooche", Reibekuchen und "Magolves", Eichelhäher, sind aber noch gängig.Außerdem gibt es teils in Zeitungen noch Kolumnen in Mundart. Auf den Seiten von http://www.buch-juwel.de findet sich unter Mundart eine "wachsende" Zusammenstellung typischer Begriffe, geordnet nach verschiedenen Themen und jeweils kurz erläutert. Unter "Essen" findet der Leser dann beispielsweise auch "Quellmänner", das sind Pellkartoffeln, oder den "Bäckel", ein besonderes Brot aus gekochten Kartoffeln. Der Siegerländer "Reibekuchen" ist übrigens ebenfalls ein Brot, aber aus rohen Kartoffeln. Zu den allgemein bekannten Reibeplätzchen sagt man auch Reibekuchen.

Eisenerz und Hauberg
Das Siegerland gilt auch als "Eisenland" - wegen des Erzreichtums. Schon vor weit über 2000 Jahren sollen die Kelten im Land dem Erz das Eisen abgewonnen haben. Es gab zahlreiche Gruben für die Erzförderung, wobei neben dem Hauptprodukt Eisen auch andere Metalle gefunden und gefördert wurden. Die Gruben sind Geschichte. Neben der Förderung stand die Verhüttung, außerdem entstanden Hammerwerke und andere Betriebe. Nach wie vor spielt die Metallbe- und -verarbeitung in unterschiedlichsten Facetten eine wichtige Rolle in der Siegerländer Wirtschaft.
Hier und da gibt es noch vereinzelte Schaubergwerke. Unter anderem kann man auch im seit über 100 Jahren bestehenden Siegerlandmuseum "unter Tage" gehen. In verschiedenen Heimatbüchern spielt häufig auch der Erzbergbau eine Rolle sowie eine weitere Besonderheit, der Hauberg. Das ist Niederwald, der im bestimmten Rhythmus, etwa 18 bis 20 Jahre, geschlagen und gepflanzt wird - eine ausgeklügelte, nachhaltige Waldbewirtschaftung. Eine kurze Zusammenfassung dazu gibt es ebenfalls auf der Internetseite des Verlags buch-juwel.de. Das Laubholz wurde früher dazu gebraucht, in Kohlenmeilern Holzkohle für die Erzverhüttung herzustellen. Im jungen Tal der Sieg, in Walpersdorf, kann man noch Kohlenmeiler sehen. Die Haubergswirtschaft wird nach wie vor. In Fellinghausen gibt es einen historischen Hauberg. Die Niederwälder sorgen schließlich auch dafür, dass sich im Frühling die Waldlandschaft bunt zeigt und im Herbst im Verein mit dem Grün der Nadelbäume das Siegerland in einen Rausch der Farben verfüllt. (jw)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen