Heute singt sich die Amsel mal wieder die Kehle aus dem Leib. Hoch oben auf der Birke im Garten. Bald schon gibt es Antwort auf das Werben, wie ein Gespräch. (Foto-Montage: presseweller)
Welch ein Zwitschern
und Singen,
ein Hüpfen, Fliegen
und Springen,
von Baum zu Baum,
von Ast zu Ast,
und dorten dann die
kleine Rast.
Der Vogel hebt sein
Köpfchen dann
und setzt erneut zum
lauten Rufen an.
Auf Antwort muss er
lang nicht warten,
Tirili klingt's hoch
vom Baum im Nachbargarten.
Noch öfter das
Gepiepse dort und hier,
auf zur Birke, ins
Nachbarrevier.
Einen Moment nur
wird es leise,
der nächste singt
auf and're Weise.
Allerorten seh'n wir
Frühlingsgrün,
bunt die Blumen,
Sträucher blühn,
Sonne, Wohlgefühl
in zart-milder Luft,
kein Wunder, dass
die Liebe ruft.
Und weiter geht’s
mit Zwitschern, Singen,
mit Hüpfen,
Fliegen, Springen.
Der ewig Lauf der
groß Natur,
sie ist einfach
Wunder pur!
Georg Hainer
Frühmorgens
gegen 5 Uhr geht im Frühjahr das Vogelgezwitscher schon los. Da
herrscht noch ein buntes Durcheinander aus vielen Stimmen, die aus
den Gärten und dem nahen Wald kommen. Bei uns sind es beispielsweise
Amseln, Meisen, Rotkehlchen, Spatzen, und auch der Eichelhäher dreht
seine Runden. Später wird es etwas ruhiger, aber nicht still. Hört
man zu, merkt man, dass die Rufe zum Teil sehr laut sind. Immerhin
sind es auch Luftlinie einige Meter von der großen Birke ganz oben
im Wipfel bis zur Fichte über Häuser hinweg im Wald. Ist man
aufmerksam und konzentriert sich auf wenige Rufe, ist es wohl so,
dass es Antworten gibt. Der eine Vogel wartet kurz ab, dann tiriliert
der oder die andere, dann meldet sich der „Rufer“ wieder zurück,
und irgendwann gibt’s den Abflug. Klar, im Frühling mit dem Maien
ist der Nachwuchs im Sinn. So ist es von der Natur vorgegeben.
Licht,Temperaturen und innere Uhr beeinflussen Sinne und Hormone. Ein
Wunderwerk der Natur. Wenn alles geklappt hat, muss für ein Nest
gesorgt werden. Da sucht man sich schon Passendes zusammen und trägt
es im Schnabel an den ausgewählten Ort.
Zwar
konnte ich bisher nicht verifiziren, rauskriegen, ob „unsere“
Vögel die Ruf- und Pfeifelemente der hiesigen Mundart, Siegerländer
Platt, in sich tragen, es ist aber wohl so, wie schon professionelle
Auswertungen ergaben, dass Vögel Laute aus der Umgebung aufnehmen
und damit ihren Pieps- und Pfeif-Wortschatz ändern oder erweitern.
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