Memento Mori, gedenke des Todes, so ist es hier und da auf Friedhöfen zu lesen. Nach Allerheiligen kommen jetzt noch Volkstrauertag und Totensonntag. (Abbildung: wellSi-made)
Friedhofsbesuche von Allerheiligen und Allerseelen bis zum Totensonntag
15.
November 2017. Siegen (DiaPrw). So manche werden sich noch an ihre
Kindheit erinnern, an denen es zu den Totengedenktagen mit den Eltern
zum Friedhof ging. Bei uns war das aufgeteilt: an Allerheiligen auf
den Westerwald, an Totensonntag in die Hermelsbach und ins
Freudenberger Land. Die Gräber wurden geschmückt, der Verstorbenen
gedacht. Abends leuchteten die Lichter von den Friedhöfen, trugen
bei allen dunklen, traurigen Gedanken Helle in die Welt, dass Licht
des Lebens. Stille Tage waren es bei uns allemal.
Tage
zum offiziellen Gedenken an die Verstorbenen sind ein schon lange
gepflegter Brauch. Die kirchlichen Feiertage stehen neben den ganz
persönlichen Gedenktagen für verstorbene Angehörige wie Geburtstag
und Sterbetag. In der katholischen Kirche sind der 1. und 2.
November, Allerheiligen und Allerseelen, feste Termine zum
Totengedenken. Bei den evangelischen Christen ist es der heute
Ewigkeitssonntag genannte Totensonntag, der stets auf einen Sonntag
fällt und in diesem Jahr am 26. November begangen wird. Er ist ein
so genannter beweglicher Feiertag wie der Tag des Gedenkens an die
Toten der Kriege und von Gewaltherrschaft, der staatliche Feiertag,
der Volkstrauertag. Er wird in diesem Jahr am Sonntag, 19. November,
begangen.
Gedenke
des Todes
Hier
und da finden sich auf Inschriften am Friedhof die zwei lateinischen
Worte Memento Mori, gedenke des Todes oder, freier, besinne dich des
Todes. Schließlich läuft das Leben ab der Geburt dem Ende zu. Die
einen müssen früher „gehen“, und wir meinen oft „viel zu
früh“, wenn wir an nächste Angehörige denken, andere später.
Das Erdenleben ist begrenzt. Unserem christlichen Glauben nach gilt
aber das „Weiterleben nach dem Tode“. So ist das irdische Ende
nur der Übergang in den Himmel, in die Ewigkeit. So kennen wir es
aus dem Worte Jesu im Johannes-Evangelium: „… Wer an mich glaubt,
der wird leben, ob er gleich stürbe.“
Sicher,
längst nicht jeder glaubt an diese Worte. Aber die meisten werden im
persönlichen Umfeld zumindest miterleben, dass Verstorbene nicht
vergessen ist, sondern in unseren Herzen, besser im Kopf, im
Gedächtnis, weiterleben. Weil man sich in bestimmten Situationen an
frühere Tage erinnert oder im Kreise von Bekannten und Verwandten
sagt: „Weiß Du noch, wie unsere Mutter – hier stellvertretend
für alle anderen – das damals gemacht hat?“ Und ist es auch
nicht Weihnachten so, dass wir diese mit vielen Erinnerungen an
früher verbinden? Schön! (jw)